Der Club der 25
Europa-Aktienfonds für Stiftungen
Comgest Growth Europe
ISIN: IE0004766675 – www.comgest.com
Telegramm (Q2/2024)
Derzeit läuft im Kino der Film „To the Moon“, ein Film im Kontext der Mondlandung am 21. Juli 1969, to the moon beschreibt aber auch den Performance-Verlauf des Fonds +++ gerade in Momentumphasen an den Märkten wusste der Fonds zu reüssieren +++ Fondsvolumen mittlerweile bei rund 6 Mrd. EUR +++ ausschlaggebend Aktien wie Novo Nordisk oder Asml, die ob ihrer einzigartigen Marktstellung gesucht waren +++ Einschätzung: Ein Aktienfonds wie eine Apollo-Rakete, die lange Performance-Historie hilft Stiftungen, den Fonds intern zu verargumentieren
Konzept
Der Comgest Growth Europe ist ein reiner Aktienfonds, Ziel ist die Schaffung eines Portfolios, das aus qualitativ hochwertigen Unternehmen mit langfristigem Wachstum besteht, die in Europa ihren Hauptsitz haben oder dort überwiegend tätig sind. Der Fonds richtet sich an Anleger mit langfristigem Anlagehorizont (5 Jahre oder länger). Comgest setzt daher auf solche Unternehmen, die einzigartige Produkte oder Dienstleistungen anbieten, die schwer kopiert werden können und deren Preise deshalb geringerem Konkurrenzdruck unterworfen sind.
Das konzentrierte Portfolio arbeitet mit weniger als 40 Einzelpositionen (38 per 30.06.2022). Die Länderschwerpunkte liegen bei Frankreich, Schweiz, Niederlande und Dänemark. Deutschland liegt mit 4,9 % Gewichtung auf Platz 9 der Länderallokation. Bevorzugte Branchen sind das Gesundheitswesen, Informationstechnologie und Konsumgüter. Die Cashquote lag am Ende des Jahres 2022 bei 3,7 %.
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Leistungsdaten
Ausschüttungsrendite
2022
+ 3,99 %
Termin
der Ausschüttung
April jedes Jahres
Wertentwicklung
letzte 5 Jahre
+ 8,54 % p.a.
Max. Rückschlag
letzte 3 Jahre
minus 27,81 %
(Corona-Crash)
Reporting
Factsheet
Transparenzebericht
Kosten
TER per per 31.12.2022
1,55 %
Kommentar
Knapp 35% Performance, da könnte man auf den Gedanken kommen, mal Gewinne mitzunehmen. Doch Obacht: Comgest betont, dass die Steigerung nicht auf einer wie auch immer gearteten vorauseilenden Überbewertung künftiger Gewinne basiert, sondern mit den t a t s ä c h l i c h e n Gewinnsteigerungen der Portfoliounternehmen ziemlich genau korreliert. Beispiel Technologie: Die Krise hat bei allen Unternehmen – Vorreitern ebenso wie Nachzüglern – für einen Schub bei der digitalen Transformation gesorgt, sei es die Umstellung auf E-Autos oder die Aufrüstung alter IT-Systeme. Die positiven Effekte dieser Investitionen zogen sich durch das gesamte Portfolio – und werden es weiter tun. Um dem Wunsch vieler Investoren, darunter auch Stiftungen, nach ordentlichen Erträgen nachzukommen, wurden eine ausschüttende Tranche 2019 aufgelegt. Retail- (ISIN: IE00BGPZCK54) und institutionelle Anteilsklasse (ISIN: IE00BGPZCL61) locken mit einer fixen Ausschüttung von 4 % p.a. Die Ausschüttungen werden vor allem aus Dividenden resultieren, Stiftungen sollten trotzdem eine Regelung auch für außerordentliche Erträge vorhalten.
Stärken & Schwächen
Stärken: Sehr konstanter Anlagestil, der auf Kontinuität angelegt ist +++ resiliente Geschäftsmodelle im Fokus +++ Ausgesprochen fokussiertes Management mit nachgewiesener Erfahrung und Erfolg im Umsetzen der Strategie +++ Unternehmen im Eigentum der Mitarbeiter, daher weitreichende Interessengemeinschaft mit Investoren +++ solider, langfristig performanter Baustein für den Aufbau einer Aktienquote +++ ausschüttende Tranche kommt dem Bedürfnis von Anlegern wie Stiftungen nach ordentlichen Erträgen nach
Schwächen: logischerweise noch wenig Ausschüttungshistorie +++ als reiner Aktienfonds sind größere Schwankungen im Falle trudelnder Märkte möglich +++ Verzicht auf die großen US-Techwerte muss mit anderen Fonds in einem Stiftungsportfolio ausgeglichen werden.
ESG-Check
Für Comgest ist die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien im Anlageprozess keine neue Entwicklung, sondern seit jeher Bestandteil der Anlagephilosophie – Comgest nennt derlei „ESG-native“. Das spiegelt sich im Fonds wider: Die CO2-Bilanz pro investierter Million liegt bei lediglich 41 Tonnen, also nur einem Sechstel der Benchmarkfonds. Auch der ökologische Fußabdruck der Portfoliounternehmen liegt bei nur einem Drittel der Benchmark.
ESG-Güte
Ausschüttungsgüte
Performancegüte
Informationsgüte
Einsatzbereich des Fonds im Stiftungsportfolio
Der Fonds im QualiS360-Check
Zur Erklärung – so hilft QualiS360 Stiftungen bei der Fondsanlage weiter:
QualiS360 ist eine Vier-Quadranten-Matrix, die Stiftungen dabei unterstützt, Fonds im Hinblick auf die eigenen Anlageziele zu vergleichen und die sachgerechte Entscheidung zu einem Fonds gegenüber der Stiftungsaufsicht zu dokumentieren. Auch der Vergleich von Fonds untereinander wird aus Stiftungssicht vereinfacht. Die vier Quadranten zeigen, bei welchem Leistungsmerkmal der jeweilige Fonds die stärkste bzw. geringste Ausprägung zeigt. Betrachtet werden die aus Stiftungssicht relevantesten Sphären Ausschüttung (also die Güte des ordentlichen Ertrags), Wertentwicklung (hieran hängen potentielle Umschichtungserlöse), Risiko (übersetzt in die Fähigkeit zum Vermeiden von Drawdowns) und Nachhaltigkeit (gemeint ist ein authentisches Nachhaltigkeitskonzept). Die QualiS360-Matrix wurde in Zusammenarbeit mit stiftungscockpit.de entwickelt.
Was ist ein stiftungsgeeigneter Fonds?
Den einen passenden stiftungsgeeigneten Fonds gibt es nicht, auch nicht wenn er ‚Stiftung‘ im Namen trägt. Stiftungsgeeignet wird ein Fonds dadurch, dass er für eine seitens der Stiftung definierte Aufgabe ein Leistungsmerkmal mitbringt, über das diese Aufgabe gelöst werden kann.
Wie finde ich den passenden Fonds für mein Stiftungsvermögen?
Stiftungen sollten sich zu der von ihr gestellten Aufgabe verschiedene Leistungsmerkmale eines Fonds in der Historie anschauen. Die Wertentwicklung des Fonds pro Jahr seit Auflage, die Ausschüttung des Fonds seit Auflage, die tatsächlichen Drawdowns und durchschnittlichen Kosten (TER) seit Bestehen des Fonds. Im Abgleich damit lässt sich prüfen, ob ein Fonds zur gestellten Aufgabe passt – oder eben nicht.
Die Analysen der Fonds für den Club der 25 wurden von Tobias Karow und Stefan Preuß verfasst.