Investieren wie Swensen: Der Swensen Weg

Investieren wie Swensen

Der Swensen-Weg

6 Grafiken, wie sich eine deutsche Stiftung das
Swensen-Modell für ihr Stiftungsvermögen zu Nutze machen kann

Investieren wie Swensen: Der Swensen Weg

Der Swensen-Weg ist einer, den auch deutsche Stiftungen beschreiten können. Eben genau, weil sie es können und niemand ihnen verbietet, dies nicht zu tun. Stiftungen haben hierzulande alle Freiheitsgrade, sich um ihr Stiftungsvermögen zu kümmern. Es gehört für uns auch zur Sorgfalt, sich mit jenen Modellen zu befassen, die augenscheinlich Positives für das Stiftungsvermögen bewirkt haben. Die folgende Grafikstrecke versucht, den Swensen-Weg Schritt für Schritt, also in 6 Schritten so anschaulich wie möglich zu machen, soll übersetzen, wie man sich als deutsche Stiftung in die Swensen-Denke reintasten kann.

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Der Swensen-Weg – die ersten Überlegungen

Der Swensen-Weg – die ersten Überlegungen

Der Start.
David Swensen teilte sein Stiftungsvermögen zuerst in 3 Teile ein: Aktien, Anleihen, Alternative Anlagen. Das war die Ausgangssituation, die er 1985 schuf. Denn Yale legte bis dahin auch nur – wie viele deutsche Stiftungen – in Aktien, Anleihen und Cash an.

Der Swensen-Weg – die 6 Kuchenstücke

Der Swensen-Weg – die 6 Kuchenstücke

Schritt 1.
Um aus der Dreiteilung eine richtige Asset Allocation zu entwickeln, machte sich David Swensen daran, die einzelnen Sektionen aus den ersten Überlegungen heraus in 6 in etwa gleich große Kuchenstücke zu unterteilen. Das gab dem Stiftungsvermögen eine grundsätzliche Ausgangsstruktur. Auch die Alternatives bekamen „zwei Stücke ab“.

Der Swensen-Weg – die Aktienquote

Der Swensen-Weg – die Aktienquote

Schritt 2.
Im nächsten Schritt überarbeitete David Swensen das Aktien-Exposure, teile es in inländische Aktien und ausländische Aktien ein. Zu den ausländischen zählten Europa und Asien, aus Sicht einer deutschen Stiftungen würden amerikanische und asiatische Aktien sowie Titel aus dem Emerging Markets jene Position der ausländischen Aktien einnehmen.

Der Swensen-Weg – Anleihen und der Inflationsschutz

Der Swensen-Weg – Anleihen und der Inflationsschutz

Schritt 3.
In Schritt Nummer 3 könnten sich deutsche Stiftungen an die Anleihequote heranmachen, also das Kuchenstück mit den Anleihe-Investments. Hier unterschied David Swensen zwischen klassischen Anleihen von Staaten und Unternehmen, begeben mit Kupon und Rückzahlungswert 100, und solchen, die Inflations-geschützt emittiert wurden. Dies ist ein Vorgehen, das deutschen Stiftungen derzeit zu Pass kommen könnte, denn Inflation ist eine Mechanik, die auf absehbare Zeit greifen wird.

Der Swensen-Weg – Auf zu neuen Anleiheufern

Der Swensen-Weg – Auf zu neuen Anleiheufern

Schritt 4.
Stiftungen sollten natürlich in Anleihen anlegen. Daran besteht kein Zweifel. Allein aber der Staatsanleihe zu vertrauen, das kann auch mal „nicht aufgehen“. Daher diversifizierte David Swensen über Regionen und eben auch die Konzeption der Anleihe hinweg, indem er Inflationsgeschützte Anleihen selektierte.

Der Swensen-Weg – Kenne Stile, Konzepte und Regionen

Der Swensen-Weg – Kenne Stile, Konzepte und Regionen

Schritt 5.
Aktien war und sind für Yale essentieller Bestandteil der Asset Allocation. Schauen Sie sich heute das Portfolio etwa auch der Princeton University an, dort findet sich eine hohe Aktienquote, die aktiv gemanagt wird und die ganz verschiedene Stile, Konzepte und Regionen kennt. Ganz so, wie David Swensen es einst vorgemacht hatte.

Der Swensen-Weg – Swensen mochte (und verstand) Alternative Anlagen

Der Swensen-Weg – Swensen mochte (und verstand) Alternative Anlagen

Schritt 6.
Die Alternatives sind sicherlich für viele Stiftungen eine neue, unbekannte Welt. Dabei investieren viele Stiftungen auch hierzulande seit Jahrhunderten in Alternative Anlagen, Weinberge oder Wälder sind die besten und prägendsten Beispiele hierfür. Alternatives sind heute breit zugänglich, sie sind auch von vielen Stiftungen über Fondsstrategien nachvollziehbar, und sie sind prüfbar im Sinne von „Passt das zu mir oder nicht, kriege ich das in die Anlagerichtlinie und damit durch die Stiftungsgremien oder nicht“. Eine Alternatives-Quote im Stiftungsvermögen lässt sich in Vehikel übersetzen, und damit auch investieren. David Swensen war hier das Vorreiter, man sollte ihm nicht eins zu eins nacheifern, das wird nicht gehen, aber einige Alternative Anlagen sollten heute schon fix zum Anlageuniversum von Stiftungen gehören – und auch die Vorgehensweise, solche Investments auf ihre Eignung hin zu prüfen, ob sie sich eignen, die für das eigene Stiftungsvermögen gesetzten Ziele zu erreichen.

Zusammengefasst

Der Swensen-Weg, er mag nicht für jede deutsche Stiftung zu gehen sein, aber er wird definitiv eine Inspiration für jede deutsche Stiftung sein. Unsere 6 Grafiken beschreiben 6 Schritte, von der eigenen Ausganslage ausgehend Schritt für Schritt eine gewisse Nähe zum Swensen-Weg aufzubauen. Swensen hat sich damals auch ganz ähnlich an das Investieren des Yale Stiftungsvermögens herangetastet, zugegeben mit entsprechend Vorwissen, einer klaren Idee und einer bestimmten Haltung, die es für solch ein Konzept vermutlich auch braucht. Deutsche Stiftungen können sich dieses Herantasten abschauen, diese Neugier, es vielleicht besser als bisher zu machen. Denn dass es besser geht, darüber werden die meisten Stiftungen hierzulande nur ungern sprechen, aber aus den Depotauszügen, die auch wir ab und an zu sehen bekommen, tropft diese Erkenntnis ziemlich flüssig heraus. Und besser, das war immer auch Teil des Swensen-Weges. Dafür braucht es aber (auch von Stiftungen und ihren Verantwortlichen und Gremien) – und wir erinnern an Mark Twain – den ersten Schritt.

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